Auf dem Moselsteig von Zell nach Pommern

Bericht von Annette Schröder

Gleich drei Premieren erwarteten mich auf dieser Wandertour: Vom 8.6. bis zum 11.6.23 war ich zum ersten Mal auf dem Moselsteig, zum ersten Mal als “auswärtiges” Mitglied des DAV Frankfurt und zum ersten Mal mit einem eingeschworenen Team erfahrener MoselsteigwandererInnen unterwegs.
Doch diese drei Faktoren waren nicht die schwerste Hürde, die es für die gesamte Wandergruppe zu nehmen galt: In erster Linie galt es an diesem langen Wochenende, zahlreiche Höhenmeter bei enormer Hitze zu bewältigen.



Analog zu den Höhen und Tiefen, die bei dem Moselsteig naturgegeben sind, gehörten bei der Wanderung im Juni auch die Höhen und Tiefen, die sich innerhalb einer Gruppe von 25 Erwachsenen ergeben, ebenfalls dazu: So kam es auch einmal zu einem kleineren Konflikt, als die Zimmerverteilung anstand. Dennoch wurde, wie auch alle Hürden des Moselsteiges gemeistert wurden, auch diese eher “nebensächliche” – und doch zum Wohle jedes Einzelnen entscheidender Faktor – gut bewältigt.

Bereits am Anfang des ersten Streckenabschnitts war das große Latinum gefragt: Woher kommt der Name Collis-Turm (Hügelturm)? Und am zweiten Tag war die Herkunft des Namens Calmont-Klettersteig (wörtlich übersetzt: Klettersteig am heißen Berg), dem steilsten Weinberg der Mosel und auch Europas, gefragt.

Nicht nur die Lateinprüfung von Matthias, sondern auch die Führung des Nachtwächters verlangte uns einiges ab: Der Rundgang durch Cochem am zweiten Abend war mit zahlreichen Sprichwörtern gespickt, die sich seit dem Mittelalter in unsere heutige Sprache eingeschlichen und einen festen Platz ergattert haben: Der “türmt”, “Torschlusspanik”, “Pech gehabt”, etc.
Nach insgesamt 30 km am zweiten Tag war es nicht weiter verwunderlich, dass das Interesse an der Geschichte der Stadt durchaus vorhanden war, jedoch unsere Aufnahmefähigkeit exponentiell herabsank.

Glücklicherweise konnten wir täglich jeweils wählen: Bewältige ich den ursprünglichen Moselsteig mit grandiosen Ausblicken oder nehme ich die etwas leichtere Umgehungsvariante? So konnte jede und jeder täglich je nach Tagesform entscheiden, ob man die anstrengendere oder die entspanntere Version (z.B. mit einem kühlen Getränk auf dem Ausflugsschiff) nehmen wollte.

Nach diesen vier intensiven Tagen ziehe ich ein absolut positives Fazit und sage Regina und Matthias ein großes Dankeschön für die dezidierte Organisation. Gerne werde ich ebenfalls an der fünften und letzten Etappe des Moselsteigs im kommenden Jahr teilnehmen.

Bericht: Annette Schröder

Bilder: Teilnehmer