Aussichtsreiche Wege, schattiger Wald, sonnige Weinlagen und ein interessanter Weinbauer mit leckerem Wein!

Es war alles drin an diesem Samstag (12. Juni)! Los gings am Bahnhof Bensheim, durch die Altstadt mit Fachwerk und einem kurz ablenkenden Markt. Noch eine steile Treppe zwischen zwei grauen Häusern durch und wir stehen unmittelbar an unserer ersten Weinlage: dem Bensheimer Kirchberg. Oben lockt das Bensheimer Kirchberghäuschen mit wehender Fahne, die zeigt, dass geöffnet ist. 
Wir gehen den Weg hoch, aber vorbei an DEM Bensheimer Ausflugsziel und gehen schattig weiter im Wald, abwechslungsreich mit Streuobstwiesen und zu weiteren Weinlagen im Auerbacher Rott und zum Fürstenlager.

Gut kann man sich vorstellen, dass diese gepflegte Parkanlage mit den schön renovierten alten Gebäuden früher gern von den Fürsten Hessen-Darmstadt als Sommerfrische genutzt wurde. Für uns geht’s weiter Hügel hoch, Hügel runter, durch ein Tal, drüben hoch zum Auerbacher Schloss, wo wir eine schattige Pause machen. Nach vielen Jahren mit eingerüstetem Turm ist die Anlage jetzt ohne sichtbare Bauarbeiten und wir genießen tolle An- und Ausblicke bis rüber zur Pfalz und zum Taunus. Ein Fernglas erspäht sogar Wiesbadener Ortsteile.

Noch ein letzter Abschnitt im Wald, bevor es durch die Weinlagen Auerbacher Höllberg und Zwingenberger Steingeröll zu unserem Ziel der Zwingenberger Alten Burg geht. Hier bewirtschaftet die Weingemeinschaft FELIGRENO ca. 2 ha Rebfläche im Ökoweinbau (ECOVIN). 
Gerold empfängt uns an der urigen Peitzmann Hütte mit einem leckeren Secco aus den Trauben des Roten Rieslings. Dazu gibt es einige Leckereien wie Spundekäs und Grillgemüse. Und jede Menge Infos zum ökologischen Weinbau, den Schwierigkeiten in der Steillage, Wirtschaftlichkeiten, neu erworbene Rebflächen im Seeheimer Mundklingen, einem glücklich gefunden Nachfolger und der neu gegründeten solidarischen Weinwirtschaft.

“Mineraldünger reduziert den Wurzelraum, die Pflanze lernt, dass Nahrung von oben kommt und bildet nicht genügend Wurzeln in die Tiefe. Es geht dagegen beim Bio-Weinbau darum, das natürliche Bodenleben zu aktivieren, den Bewuchs dicht zu halten, um Erosion zu vermeiden, blühende Gassen für die Insekten zu fördern und letztendlich natürlich um einen leckeren Wein!”
Dass der Wein sagenhaft lecker schmeckt, können wir bei weiteren Gläschen vom Grauburgunder und Riesling probieren, bevor wir mit einem Rotling als Scheidebecher anstoßen und die Wiesbadener sich auf den Weg durch das hübsche Zwingenberg zum Zug machen.

Es war ein toller Tag! Vielen Dank an die WeinwanderInnen, dass ihr dabei wart und das Feligreno-Projekt kennenlernen wolltet, viel Interesse gezeigt habt und so erleben konntet, was uns, Anett und Stefan, sehr ans Herz gewachsen ist. Und vielen Dank an Gerold für die Weinprobe und sein JA auf die Frage, ob wir wiederkommen dürfen mit den Wiesbadenern im nächsten Jahr!

Bericht: Anett Ehrenfels

Fotos: TeilnehmerInnen