Hüttentour im Mangfallgebirge, 21. bis 28. August

Ein Bericht von Simone Federmann:

Lieber Matthias, DANKE sagen herzlich: Andreas, Klaus-Jochen und Simone, für eine aktive, erlebnisreiche, genussvolle und super organisierte Tour. Wir sind froh und dankbar dafür, dass wir auch unter wettertechnisch schwierigen Bedingungen das komplette Programm incl. Gipfelbesteigungen wandern konnten. Wir haben uns mit Dir stets sicher und sehr wohl gefühlt 😊

Samstag: Wir starteten per DB in Wiesbaden über Frankfurt-Mannheim-Stuttgart-München, im “Partyzug”. Wir 4 waren im Sandwich zwischen einem Junggesellenabschied und den Kegel-Omis und kamen in bester Stimmung mit den “deutschen Schlagern im Ohr” in Schliersee an. Nach unserer Einlaufrunde von ca. 3 h mit Einkehrschwung, erreichten wir das DAV Gästehaus in Hammer. Netter Empfang, Check-in, Tourenplanung für Sonntag, wir sahen unser Ziel bereits, den Wendelstein…. Die bayrischen Schmankerln beim “Hammerwirt” rundeten den Anreisetag ab.

Sonntag: Gewitter und Starkregen “zwangen” uns zum Ausschlafen und zu einem späterem Tourenstart zu unserem ersten Gipfel – Wendelstein 1.838 m. Hochmotivierter Aufstieg zum Wendelsteinhaus, nach Regenrast ging es über den Höhenweg auf den Gipfel mit Sonnenlücken für schöne Fotos. Abstieg über felsige, rutschige Wurzelpfade und sumpfige Wiesen, die Konzentration, Ausdauer und Kraft kosteten. Glücklich und müde erreichen wir pünktlich zum Abendessen die Jugendherberge Bayrischzell-Sudelfeld, nach 7:30 h Gehzeit, 15 km, 1.234 Hm hoch und 853 Hm runter.

Montag: Nach gutem Frühstück wanderten wir zum Rotwandhaus. Der Weg war durch den Regen teils schlecht und schwierig zu gehen, die Steine waren seifig und die Wiesen ein Sumpf, aber die Stimmung war gut in der kleinen Gruppe und wir legten ausreichen Pausen ein, um uns zu stärken. Regen und Wind kosteten Kraft und der letzte Anstieg zum Rotwandhaus war felsiger und anstrengender als gedacht. Wir erreichten die Hütte bei Regen und im Nebel und waren uns einig, heute den Rotwandgipfel nicht zu gehen. Dafür gab es eine Dusche, gutes Essen und “Doppelkopf”. Gehzeit: 6:30 h, 14,3 km, 1.250 Hm hoch und 640 Hm runter.

Dienstag: Augen auf – Nebel – aber helle Flecken in Sicht. Nach Frühstück und Packen, parkten wir die Rucksäcke in der Hütte und bestiegen die Rotwand, der Himmel riss für unser Gipfelfoto auf, das Rotwandhaus blieb im Nebel. Unsere tägliche Morgengymnastik machten wir in luftiger Höhe von 1.884  , ein besonderes Erlebnis. Danach Abstieg, Gepäck aufnehmen und auf zum nächsten Ziel, dem Spitzingsee. Der war bei dem Wetter ziemlich einsam, wir wärmten uns auf in der gemütlichen „Wurzhütte“ auf, bei heißer Schokolade, Kaffee und Kaiserschmarrn, bevor es weiterging. Heute hatten wir Gipfellust und nahmen auf der Zielgeraden noch den S(t)ümpfling 1.506 m mit. Danach ging es bergab nach Sutten 950 m zum Berghotel Sutten. Nach 5:30 h Gehzeit, 610 Hm hoch und 1.240 Hm runter erwartete uns Hotelluxus und ein gemütlicher Abend, dieses Mal mit “Stadt-Land-Fluss….”.

Mittwoch: Nach super leckerem Frühstück ging es auf zu neuen Abenteuern bei etwas Sonnenschein, wie schön. Wir wanderten bzw. kletterten mit vielen anderen auf den Tegernseer Hausberg,  den Wallberg 1.722 m, genossen die Pause im Sonnenschein und bei guter Sicht, Abstieg und gleich auf den nächsten Gipfel, Setzberg 1.706 m, und wieder im Schlamm, rutschig, ausweichen, ausprobieren und möglichst nicht ausrutschen, geschafft. Fotosession auf dem Gipfel und Abstieg auf der anderen Seite in besserem Gelände, auf steilen Waldwegen mit viel Wurzelwerk. Weiter über Rubeneck nach Kreuth und entlang der Weißach nach Kreuth-Scharling zur Jugendherberge, die wir wieder einmal ohne Ausschilderung nach Umwegen erreichten. Jetzt hieß es sputen, um noch Abendessen zu bekommen. Heute Gehzeit 9:10 h, 19,5 km, 1.187 Hm hoch, 1.435 Hm runter.

Donnerstag: Per Taxi die bekannte Strecke nach Wildbad-Kreuth, um unser heutiges Gipfelziel, Halserspitz 1.863 m, zu schaffen. Langer Aufstieg, Gratwanderung, Kletterei zum Gipfel, gerade noch das Gipfelfoto geschossen und der Regen begann. Vorsichtiger anstrengender und rutschiger Abstieg dann wieder über sumpfige Almwiesen zur Gufferthütte 1.475 m, wo wir nassen Pudel mit österreichischer Herzlichkeit empfangen wurden. Gehzeit 7 h, 11,3 km, 1.205 Hm hoch, 560 Hm runter.

Freitag: Nach gutem Kaffee und Frühstück starteten wir im Nieselregen, der leider stärker wurde und uns den ganzen Tag begleitete, zur Blaubergalm 1.540 m mit Aufwärm- und Genusspause mit Almprodukten, weiter über Königsalm, Abstieg auf der Naturrodelbahn entlang und am Schwarzenbach. Der märchenhafte Waldweg hatte sich durch den Regen in ein felsiges Bachbett verwandelt und wir hatten nun Wasser von allen Seiten, es gab keine trockene Stelle mehr am Körper. Aber es wurde nicht gejammert, wir freuen uns auf die von Matthias angekündigten herzlichen Wirtsleute, Petra&Reini Kiefer auf der Buchsteinhütte 1.264m. Eine urige, gemütliche und warme Holzhütte erwartet uns und mit Hopf`s Weißbier dunkel, Kaspressknödel, Bergkäsebrot und Käsekuchen in familiärer Atmosphäre, das tat so gut. Nach einigen Runden “Schafskopf” ging ein sehr nasser, guter Tag zur Ende. Gehzeit 6:00 h, 19 km, 780 Hm hoch, 970 Hm runter.

Samstag: Damit wir uns nicht umgewöhnen müssen, regnete es auch heute munter weiter. Zum Glück war unsere Kleidung getrocknet und entsprechend verpackt, stiegen wir ab nach Kreuth ca. 3 h und nahmen nach “Punktlandung” den Bus nach Rottach-Egern. Nach Verpflegungseinkauf weiter nach Tegernsee zum Abschlusshighlight, nämlich Abschlussrast im “Bräustüberl”, wo Matthias zum Glück für uns reserviert hatte, sonst hätten wir keine Chance gehabt. Nach Klamottenwechsel genossen wir die Schmankerl, Tegernseer Hell, Weißbier und Schweinsbraten, bevor es zum Bahnhof ging und über München-Augsburg-Mannheim-Frankfurt-Niedernhausen nach Wiesbaden, wo wir vier uns gesund und glücklich geschafft verabschiedeten.

Sorry der Bericht ist lang, die Tour was so erlebnisreich und interessant, dass ich es nicht geschafft habe etwas unerwähnt zu lassen und hoffe auf Euer Verständnis, danke!

Bericht: Simone Federmann

Fotos: Simone Federmann, Matthias Weber