Schweine im Pfalzwald – Corona und keine Ende

Ihr Lieben,
ich bin zwar keine Umweltreferentin mehr, aber das Thema lässt mich natürlich nicht los. Vor allem nicht, wenn sich Schweinereien auch auf mein nächst liebstes Thema negativ auswirken: Das Klettern. Deshalb muss ich mich (nach Rücksprache mit dem Vorstand) mit einem dringenden Appell an alle Kletternde (natürlich auch Wandernde, Radfahrende und Reitende) hier nochmal zu Wort melden.


Bitte benehmt Euch und beachtet die Regeln! Naturfelsen sind keine Kletterhalle und kein Spielplatz, keine Disco und kein Kaminzimmer.

Unser nächstgelegenes Kletterziel der Pfälzer Wald wurde leider während des Lockdowns von vielen Menschen heimgesucht, die besser zu Hause geblieben wären.
Ergebnis:
Die Pfälzer Bevölkerung ist einigermaßen genervt von den vielen Besuchern von außerhalb, während sie selbst versucht haben zu Hause zu bleiben. Übernachtungen auf Parkplätzen werden aktuell gar nicht gerne gesehen.
Klettern und Bouldern am Rande der Kernzone von Schutzgebieten verärgert die Naturschutzbehörden und das vor dem Hintergrund einen neuen Entwurfs zum FFH-Bewirtschaftungsplan Bisosphärenreservat Pfälzer Wald, in dem sich strengere Beschränkungen an Felsen abzeichnen. Nicht gut!
Die Zwischenbilanz der Pfälzer Kletterer liest sich entsprechend: http://www.pfaelzer-kletterer.de/content/_inhalt/home/2020-05-20_zwischenfazit.html

Also, wenn ihr wollt, dass die Felsen auch weiterhin einer großzügigen und flexiblen Kletterregelung unterliegen (einen fetten Dank an die Arbeit der Pfälzer Kletterer) und ihr willkommene Gäste sein wollt, dann übernachtet auf Campingplätzen, macht keine Feuer, haltet Euch von Kernzonen der Schutzgebieten fern und vermeidet Gruppenbildungen am Felsen und respektiert Sperrungen und Regelungen, bitte.
Danke.


Hoffnungsvolle Grüße
Michaela

Wissenshäppchen

 

Es geht wieder los!

Achtung Krötenwanderung – Autofahrer aufgepasst! Für die Tiere kann schon der Luftdruck vorbeifahrender Autos tödlich sein.

Wegen der ungewöhnlich milden Witterung ist die Krötenwanderung in vollem Gang.
Ein ungewöhnlich warmer Februar und März-Anfang hat Frösche, Kröten, Molche und Unken aus ihren Winterverstecken gelockt. Denn Sonne und steigende Quecksilberröhre sorgen bei Amphibien für Frühlingsgefühle. Für sie sind steigende Temperaturen das Signal, zum Laichgewässer aufzubrechen. Überall im Flachland, meldet der NABU, seien schon Amphibien unterwegs. Die Laichsaison hat begonnen.
Autofahrer sollten darum in den kommenden Tagen, besonders bei milder und feuchter Witterung, auf Warnhinweise achten und langsam fahren – maximal 30 Stundenkilometer. Das erhöht auch die Sicherheit für die Ehrenamtlichen, die die Zäune und die Sammeleimer kontrollieren. Zum vollständigen Artikel geht es hier: Krötenwanderung
[Quelle: Foto: Helge May/NABU; Text: Geo]

Wissenshäppchen

Der Klimawandel und seine Folgen für Hessen im Jahr 2018

Auch in Hessen hat der Klimawandel 2018 seine Spuren hinterlassen.
Das dokumentiert ein kurzer Rückblick des Fachzentrums Klimawandel und Anpassung der Hessische Landesanstalt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (HLNUG). Den Auftakt machte das Sturmtief Friederike im Januar, das viele Bäume entwurzelte oder umknickte. Im weiteren Verlauf des Jahres kam eine Borkenkäfer-Plage hinzu, die durch das viele Totholz, die langanhaltende Wärme und die Trockenheit begünstigt wurde.
Mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,5 °C war das Jahr 2018 in Hessen das wärmste seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen 1881. Außer den Monaten Februar und März waren alle Monate deutlich zu warm. Der April war in Hessen im Mittel sogar fast 4 °C wärmer als im Referenzzeitraum 1981 bis 2010!
Im Unterschied zu früheren heißen Jahren, vor allem dem Hitzesommer 2003, verteilte sich die Wärme 2018 über das ganze Jahr. Dazu kam eine besonders lange Trockenperiode: In den Monaten Februar, Juni, Juli, August, Oktober und November fiel fast gar kein Regen. Aufgrund der Trockenheit waren in vielen Gegenden Hessens die Ernten bis zu 50% geringer als in anderen Jahren. Die Trockenheit führte auch zu besonders niedrigem Wasserstand im Rhein und in anderen Flüssen.
Auch wenn das Wetter natürlichen Schwankungen unterliegt, sind doch inzwischen deutliche Trends erkennbar, die nur von den natürlichen Schwankungen überlagert werden. Nicht jedes Jahr ist wärmer als das vorherige, nicht jeder Sommer ist trockener als der vorherige, es wird auch in den kommenden Jahren noch verregnete Sommer oder schneereiche Winter geben. Aber: Sie werden seltener.
Der Witterungsbericht  auf der Seite der HLNUG ordnet die aktuelle Witterung für Hessen in einen langjährigen Kontext ein.

[Quelle Homepage Hessische Landesantalt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (HLNUG) Januar 2019]

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Wissenshäppchen

Und wieder ist das Wasser Thema im Wissenshäppchen.

Wasser ist ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, zum einen, weil ich beruflich eine Gewässerschützerin bin, zum anderen, weil es einfach sooo wichtig ist und

uns alle angeht.

Deshalb ist es um so schlimmer, dass der Europäische Wasserschutz akut in Gefahr ist! Die Wasserrahmenrichtlinie wird aktuell neu geprüft und es droht die Aufweichung bestehender Richtlinien.

Hundert europäische Umwelt- und Naturschutzverbände werben gemeinsam für den Erhalt einer starken Gesetzgebung zum Schutz unserer Gewässer und unseres Grundwassers: Die Wasserrahmenrichtlinie muss erhalten und konsequent umgesetzt werden! Denn sie verpflichtet alle EU-Mitgliedstaaten, Maßnahmen zum Schutz von Flüssen, Seen, Küstengewässern und Grundwasservorkommen umzusetzen. Aktuell überprüft die EU in einem sogenannten „Fitness Check“, ob diese Vorgaben noch zweckdienlich sind. Dabei könnte die Richtlinie durch den Einfluss von Lobbygruppen geschwächt werden. Aktuell (bis 4. März 2019) läuft eine öffentliche Befragung der EU zur Wasserrahmenrichtlinie.

An dieser Befragung können sich alle europäischen Bürgerinnen und Bürger beteiligen: Macht mit!

Hier geht es zu Infos und zur Befragung: https://www.alpenverein.de/natur/protect-water_aid_32323.html

Wissenshäppchen

Pressemeldung des RP Darmstadt! (03. und 09.07.2018)

Keine Wasserentnahme aus den Bächen – Bäche leiden unter der Trockenheit

Aufgrund der langanhaltenden Trockenheit kommt es zu einer immer kritischer werdenden Wasserführung in den Bächen des Main-Taunus-Kreises, Wiesbaden, Rheingau-Taunus-Kreis und des Hochtaunuskreises.

Das Regierungspräsidium Darmstadt, Abteilung Arbeitsschutz und Umwelt Wiesbaden, sowie die zuständigen unteren Wasserbehörden weisen darauf hin, dass das normalerweise zulassungsfreie Entnehmen von Wasser aus den Bächen des Main-Taunus-Kreis, dem östlichen Vordertaunus, Wiesbaden und Rheingau, der Aar und der Weil und deren Seitengewässern ab sofort und bis auf weiteres unzulässig ist.

Die Hessische Landesanstalt für Umwelt, Naturschutz und Geologie(HLNUG) informiert auf ihrer Homepage, dass seit Februar 2018 mit insgesamt 212 mm nur zwei Drittel der für diesen Zeitraum normalerweise zu erwartenden Niederschläge (316 mm) fielen. Insbesondere im Juni regnete es mit im Mittel 33 mm weniger als halb so viel wie im langjährigen Mittel (69 mm). Infolge dessen fielen die Wasserstände in den Oberflächengewässern Hessens, die Durchflussmengen gingen zurück. Derzeit seien bereits an mehr als 30 Pegeln (von 120) Durchflüsse unterhalb des mittleren Niedrigwasserabflusses (MNQ) registriert.

Aktuelle Informationen zu Wasserständen, Durchflüssen und Niederschlägen sowie zur weiteren Entwicklung in den Gewässern können im Hochwasserportal Hessen http://www.hochwasser-hessen.de/hochwasserportal-hessen.html eingesehen werden. Informationen zum langjährigen Witterungsgeschehen finden sich in den Witterungsberichten auf den WEB-Seiten unter https://www.hlnug.de/?id=12735.